seit 1994

Outdoor Abenteuer statt Heimalltag

Mittelbayerische Zeitung vom 08.06.2001

 

 

„Outdoor-Abenteuer“ statt Heimalltag
Benachteiligte Jugendliche auf Entdeckungsreise im Regental / Vorurteile werden abgebaut

 

Nittenau (tka). „Outdoor-Abenteuer“ statt Heimalltag: 14 Jugendliche aus dem Pädagogischen Zentrum Parsberg und Kinderheimen in Österreich erkundeten eine Woche lang mit Karte, Kompass und Kanu das Regental. Mit diesem von der EU geförderten Projekt soll der interkulturelle Austausch zwischen benachteiligten Jugendlichen aus verschiedenen Ländern gefördert werden. „Diesen jungen Menschen muss die Möglichkeit gegeben werden, Erfahrungen außerhalb des Heimalltags zu sammeln“, so Josef Riedl, Erziehungsleiter des Kinderheimes im Pädagogischen Zentrum Parsberg. Er schätzt den Wert von solchen Ferienlagern als sehr hoch ein. Die Jugendgruppe, die unter der Leitung des Regensburger KAP-Institutes auf den Campingplätzen in Nittenau und Marienthal ihre Zelte aufschlug, setzt sich zusammen aus verhaltensauffälligen Kindern, die meist aufgrund familiärer Umstände oder schulischer Probleme in Heimen leben. „Ein sehr wichtiger Aspekt ist, dass die Jugendlichen lernen, zusammenzuhelfen und Gruppen zu bauen“, meint ein Betreuer. Es sei sehr gut zu beobachten, dass Vorurteile gegenüber Kindern aus dem benachbarten Ausland schnell abgebaut werden: „Die Gemeinschaft funktioniert nach den paar Tagen, die wir jetzt hier sind, schon sehr gut.“ Diese Zusammenarbeit wird von den Jugendlichen bei verschiedensten Aktivitäten geübt, sei es bei einer Kanu- oder Floßfahrt auf dem Regen, einem Orientierungslauf nach Stefling oder dem Einkauf der Verpflegung. Die Teilnehmer sind begeistert von ihrem Aufenthalt  am Regen. „Mir gefällt es hier super, besonders das Kanufahren und das Lagerfeuer sind toll“, so zwei österreichische Jungs übereinstimmend.